Rund zwei Drittel aller Frauen leiden zeitweilig oder regelmäßig unter Regelschmerzen. Jede zehnte Frau ist dabei in ihrer Arbeitsfähigkeit stark beeinträchtigt. Zwar sind die Zeiten der Menstruationshütten (Orte in die Frauen während der Regelblutung verbannt wurden) vorbei, dennoch haftet dieser noch immer der Mythos des Unreinen an.
Was weiß man mittlerweile über Menstruationsbeschwerden?
Überträger des Schmerzes im Körper sind sogenannte Prostaglandine (das sind Botenstoffe). Diese werden während der Regel im Bereich der Gebärmutter vermehrt gebildet, da diese auch ein Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur bewirken und damit beim Ablösen der Gebärmutterschleimhaut helfen. Je mehr jedoch davon gebildet werden, desto stärker sind die Schmerzen und Krämpfe. Allerdings unterstützt das Verkrampfen in Erwartung der kommenden Schmerzen diese Beschwerden zusätzlich.
Gibt es Unterschiede bei Regelschmerzen ?
Wissenschaftlich unterscheidet man die primäre und die sekundäre Dysmennorrhoe (Regelschmerz). Primäre Regelschmerzen sind die bald nach der ersten Regel auftretenden Beschwerden. Ihre Ursache haben diese meist in der Anpassung der jungen Frauen an diese neue Situation und die damit zusammenhängenden psycho-sozialen Belastungen. Sekundäre Dysmenorrhoe dagegen beschreibt die erst später neu auftretenden Beschwerden. Hier liegen häufig körperliche Ursachen zugrunde. Diese können beispielsweise Myome, Endometriose oder auch Unverträglichkeiten der „Pille“ sein; aber auch psychische Belastungen können hier die Ursache sein (z.B. Kinderwunsch, berufliche/private Enttäuschungen).
Wie kann ich die Regelschmerzen bekämpfen ?
Ausnahme sind die Fälle der körperlich begründeten sekundären Regelschmerzen. Die Ursache sollte unbedingt mit einem Arzt besprochen und gesucht werden. Für alle anderen Fälle gilt: ERLAUBT IST, WAS GEFÄLLT !!!
Sich selbst verwöhnen und sich das gönnen, was man gerade möchte, lindert bereits viele Beschwerden. Unterstützend wirkt häufig autogenes Training, Yoga oder auch nur die klassische Wärmflasche als Krampflöser. Natürlich wären wir aber nicht Apotheker, wenn wir nicht auch vor einigen dingen warnen würden: Zu vermeiden ist eine einseitige (vor allem sehr fette) Ernährung, da auch die Neigung zu Magen-Darm-Krämpfen erhöht ist und damit das Unwohlsein verstärkt. Weiterhin ist vom Konsum von Zigaretten abzuraten, da diese durch das Nikotin direkt Krämpfe unterstützt. Was dagegen zunächst kaum jemand glauben möchte: Bewegung ist besser als Schonung. Auch die Aromatherapie mit Majoran- oder Wacholderöl kann Linderung bringen
Was soll ich tun, wenn das noch nicht reicht ?
Natürlich hat auch die Apotheke noch so einige gute Tipps auf Lager. Möchte man sich einen Tee machen, so empfiehlt sich der Griff zu Johanniskraut, Pfefferminz und Gänsefingerkraut.
Magnesium wirkt krampflösend und kann bereits vorbeugend eingenommen werden. Insbesondere Lutschtabletten oder Brausetabletten sind hier empfehlenswert.
Und schließlich ist auch noch der Griff zu krampflösenden und schmerzlindernden Mitteln möglich. Hier bieten sich die Wirkstoffe Butylscopolamin als Krampflöser und Ibuprofen als Schmerzmittel besonders an. Insbesondere Ibuprofen bietet sich hier an, da es direkt auf die Bildung der Prostaglandine einwirkt und damit ursächlich zu wirken im Stande ist. Zu den möglichen Präparaten kann Ihnen Ihr Apotheker weitere Tipps und Empfehlungen geben.