Die Farbe kann noch so attraktiv und das Haar noch so dick sein, wenn lästige Schuppen das Erscheinungsbild beeinträchtigen, leidet die Optik und damit das Selbstwertgefühl. Schuppige Kopfhaut ist ein weit verbreitetes Problem. Schätzungsweise jeder Zweite hat irgendwann in seinem Leben einen sichtbaren Schuppenbefall. Abgesehen davon, dass die Schuppen manchmal einen Juckreiz verursachen, erscheinen sie aus medizinischer Sicht zumeist harmlos. Optisch sind die weißen Flocken für viele Menschen ein Desaster.
Kein Zeichen mangelnder Pflege
Es gibt Menschen, die ihr Äußeres sehr pflegen, auf hochwertige Mittel zurückgreifen und dennoch unter Schuppen und Juckreiz leiden. Häufig verstärkt sich das Problem nach der Haarwäsche. Das liegt nicht an der Qualität des Shampoos, sondern an der Verwendung eines falschen Produkts, denn schuppiges Haar benötigt besondere Aufmerksamkeit. Doch wann ist das Haar überhaupt schuppig? Kleine Ansammlungen abgestorbener Hautzellen sind völlig normal. In der Regel sieht man sie kaum. Bei starkem Schuppenbefall zeigen sich die flockigen Gebilde deutlich.
Oft ist das Haar fettig und infolgedessen strähnig. Die Schuppen entstehen durch eine stark beschleunigte Zellerneuerung. In der Fachsprache heißt das „Desquamation“. Normalerweise halten sich Zellerneuerung und Zellabbau die Waage. Bei Menschen mit vielen Schuppen ist das anders. Die Epidermis der Kopfhaut vermehrt sich so schnell, dass der Abbau der Zellen mit der Geschwindigkeit nicht Schritt halten kann. Die abgestorbenen Partikel sammeln sich an und treten aus den Haaren hervor. Darüber hinaus entstehen Schuppen auch noch auf andere Weise.
Die Ursachen heftigen Schuppenbefalls gezielt bekämpfen
Um das Problem an der Wurzel zu packen und somit die Ursache des Übels zu beseitigen, muss man zuerst folgenden Fragen auf den Grund gehen: Was verursacht Schuppen? Und was hilft dagegen? Manchmal ist die Kopfhaut bei betroffenen Menschen besonders empfindlich, sodass Entzündungen und Reizungen die Zellerneuerung anregen. Auch eine zu starke oder verminderte Talgsekretion löst das Übel aus. Häufig sind nicht nur die Schuppen, sondern auch das Haar fettig und talgig. Eine zu geringe Talgproduktion sorgt wiederum für eine zu trockene Kopfhaut, was ebenfalls die Schuppenbildung begünstigt.
In einigen Fällen spielt ein Hefepilz der Gattung Malassezia eine Rolle. Die Hefepilze gehören zur natürlichen Hautflora. Vermehren sie sich zu stark, was häufig bei zu viel Talg der Fall ist, dann erzeugen die durch die Pilze verursachten Entzündungen eine Beschleunigung der Zellteilung. Ursächlich sind oft auch Umweltfaktoren wie Hitze, Kälte, intensive Sonneneinstrahlung, aber auch Stress und Vererbung. Eine ungesunde Lebensweise mit einer einseitigen Ernährung sowie ungeeignete Pflegeprodukte bringen das Gleichgewicht ebenfalls durcheinander.
Was tun gegen Schuppen?
Da es trockene und fettige Schuppen und somit zwei unterschiedliche Arten gibt, ist es wichtig, ein geeignetes Pflegemittel zu verwenden, denn die Wirkung ist oft entgegengesetzt. Die größte Auswahl wirkungsvoller Produkte gibt es in der Apotheke. Ist die Kopfhaut zu trocken, dann sind rückfettende Shampoos die beste Wahl. Für gereizte und dehydrierte Haut gibt es außerdem medizinische Produkte, die zugleich entzündungshemmend wirken und auch gegen den mit der Rötung verbundenen Juckreiz helfen.
Fettige Schuppen entstehen durch überschüssigen Talg auf der Hautoberfläche. Dadurch fühlen sich die Hefepilze besonders wohl. Im schlimmsten Fall entsteht ein seborrhoisches Ekzem beziehungsweise eine Dermatitis. Die Behandlung der chronischen Erkrankung erfolgt am besten durch einen Hautarzt. Die Mittel, die er verschreibt, bringen, ebenso wie die Produkte aus der Apotheke, in der Regel nur eine zeitweise Linderung. Eine komplette Heilung ist zumeist nicht möglich.